7 Jahre Maturareise der 8.c aus der Sames 1991/92
oder
Von Mopedverleihfirmen und Freibier


15./16.6.1992:

Der erste Abend auf Kos.
Die Meute entscheidet sich, die Stadt (Kardamena) heimzusuchen. Als Carlo, Markus, René, Elllÿ und Verena zu fortgeschrittener Stunde nach einem vergnüglichen Abend den Heimweg anzutreten beschließen, müssen die Fantastischen Fünf feststellen, daß kein Taxi mehr geht. Elllÿ und Verena gehen in eine Bar, um den Besitzer nach einem solchen zu fragen. Etwas später kreuzen die beiden in einiger Entfernung von den anderen drei mit irgendeinem jungen Typen auf, reden eine Ewigkeit mit ihm, ohne sich auch nur ansatzweise ihren bisherigen Weggefährten zu nähern. Das solange, bis es letzteren reicht und diese den Weg zum Hotel zu Fuß anzutreten beschließen. Während sie fleißig marschierend unterwegs sind, werden sie von einem Motorrad überholt, auf dem .... na?
Richtig.
Verena und Elllÿ haben eine Mitfahrgelegenheit gefunden und brausen nun an den verdutzten Dreien vorbei. Im Hotel angekommen, geht Carlo ins Zimmer, René ins Zimmer und Markus vors Zimmer. Letzterer ist der Meinung, Verena sei nicht da und macht sich in der Folge sein Schlafgemach vor dem Zimmer zurecht. Den Zimmerschlüssel hat Verena bereits von der Rezeption abgeholt, als sie ins Zimmer zurügekehrt ist. Warum Markus nicht bei der Rezeption anfragt, soll ein Rätsel bleiben. Jedenfalls kann man sich Verenas Überraschung am nächsten Morgen vorstellen. Schließlich passiert einem das nicht jeden Tag, daß man einen schlafenden Markus Rohrer vor seinem Zimmer findet....

zw. 15. und 20.6.1992:

Georg, Sebastian und der Autor verbringen einen unbeschwerten Abend in Kardamena. Am Rückweg nehmen sie sich ein Taxi. Der lenkende Taxler jedoch hat SEINEN vergnüglichen Abend noch nicht hinter sich gebracht. Offensichtlich war das Geschäft an dem Abend nicht so gut, und er sucht nach einer Einnahmequelle. So folgt eine Spritztour durch halb Kardamena, auf der er einer sichtlich bekannten Dame, welche auf der anderen Straßenseite geht, begegnet und kräftig "Aaah, Laura!" aus dem Fenster ruft. Als der Autor etwas in dem Sinne von sich gibt, der Taxler führe dreimal um den Häuserblock, bricht Georg in schallendes Gelächter aus, was in weiterer Folge auch zur Erheiterung Sebastians und des Autors beiträgt. Die Wirkung dieser Äußerung auf Georg ist nicht zu unterschätzen, zumal er drei Tage später, in Erinnerung an dieses Zitat, nach wie vor vor Lachen nicht zu bändigen ist. Ja, auch noch 4 Jahre später (7/96) wird er eine derartige Reaktion in Reminiszenz an diesen denkwürdigen Abend zeigen.

22.6.1992:

Ein Teil der Gruppe fliegt nach Wien zurück. Der Autor fährt mit Carlo, Maria, Michi, Verena und Markus zum Flughafen, um dem Abflugspektakel beizuwohnen und sicherzugehen, daß die Maschine auch wirklich wegfliegt. Am Rückweg rummst Carlo mit seinem Moped in die perplexe Verena hinein, worauf außer den beiden und ihren Mopeds auch Markus und der Autor zu Boden gehen. Ursache: Hängen von Carlos Gasseil, was ein Anhalten bis zur Unmöglichkeit erschwert. Schäden: Carlos Uhrband und sein Vetrauen in Mopedverleihfirmen.
Endlich in Kardamena! Carlos Maschine scheint nun vollkommen den Geist aufzugeben.
Letztlich bringen Carlo und Michi das Ding wieder in Gang, und als Carlo die Maschine umtauschen will, hat der Mopedverleih geschlossen - bis 17:00. Es ist 15:30. Wir stellen uns auf 1 1/2 Stunden in der griechischen Sommerhitze Warten ein, zumal Carlo sich weigert, sich noch einmal auf dieses Moped zu setzen. Michi kann ihn jedoch davon überzeugen, daß es im Hotel kühler ist und was zum Saufen gibt, worauf Carlo sich doch noch durchringt, die Rückfahrt zum Hotel - ob er nun tot oder lebendig ankommt - zu wagen. Am selben Tag verspätet sich Maria beim Abendessen und bestellt ein Cola - sehr zur Unmutserregung des Kellners, dem nun das Privileg zuteil wird, wegen einem Cola den weiten Weg bis in die Küche und zurück zurückzulegen, schließlich tatsächlich länger auf sich warten läßt. In der Folge wird er von Markus wegen der diesbezüglichen Angelegenheit auf das heftigste zur Rede gestellt. Dieser schließt mit den Worten "Shut up!". Als der, sich bereits im Weggang befindliche, Kellner sich nochmals umdreht mit der Frage "Did you say anything?", bekommt Markus sichtlich kalte Füße und entgegnet "No, no, nothing!".
(Kellner ab)
Maria findet den Kellner unverschämt, legt bei der Rezeption Beschwerde ein. Kurze Zeit später fragt der Rezeptionist nach Markus, der angriffslustig, sich kampfbereit gebend, antwortet. Unnotwendigerweise, denn die einzige Information, die der Rezeptionist für unseren Kampfhahn hat, ist die, daß ein Telefongespräch für ihn eingelangt sei und er möge doch bitte zum Telefon kommen. Als Michi gegenüber dem Rezeptionisten das Anliegen erneut vorbringt, meint der Rezeptionist, der Kellner hätte sicherlich nur Spaß gemacht und bringt die Angelegenheit dem Oberkellner vor. Der Kellner bringt mißmutig das Cola mit der Bemerkung "If you do not order all together tomorrow, you'll wait half an hour!". Maria, für die entweder Englisch wie Chinesisch, also ein spanisches Dorf, ist, oder sie ganz einfach aus irgendeinem Grund die Aussage - sei es nun akustisch oder von der Bedeutung her - nicht versteht, lächelt den Kellner freundlich an. Michi erläutert die Bemerkung des Kellners, und Maria lächelt nicht mehr. Der Oberkellner kommt, redet höflich auf uns ein, entschuldigt sich und spendiert uns zwei Flaschen Bier.

23./24.6.1992:

Markus und Verena bringen Whisky und Cola mit. Bald wird allgemein ein akuter Gläsermangel festgestellt. Nicht verzagen, Martin fragen !
Dieser hat nämlich die rettende Idee, ein paar Zahnputzbecher zu diesem Zwecke auszuwaschen. Als nach kurzer Zeit der Autor die Hälfte seines Whisky-Cola gesöffelt hat, dreht Carlo kurz das Licht am Balkon, welcher nämlich der Ort des ganzen Geschehens ist, auf. Und da man bei Licht ungleich mehr sieht, sind auch die weißen Zahnpastareste im Whisky-Cola für den Autor nicht mehr unsichtbar, worauf dieser sich entschließt, den Rest auf indirektem Wege in die nächstgelegene Kläranlage wandern zu lassen.

24.6.1992:

Martin sucht infolge eines dringenden Bedürfnisses den Lokus auf. Nach ca. 2 Min. hört man ein Gestöhne - ihm ist bei der Verrichtung seines Geschäftes der Haxen eingeschlafen.
Am Abend dieses Tages findet in der zum Hotel Porto Bello gehörigen Beach Bar ein sogenannter "Disko Abend" statt, der in Wahrheit nicht viel mehr als Musik und gedämpftes Licht zu bieten hat. Die Disko Stimmung läßt eigentlich etwas auf sich warten. Vielleicht gerade deshalb setzt sich Thomas, der Animateur zu uns, um uns etwas zu animieren. Markus fordert Martin auf, Thomas etwas unter die Arme zu greifen und zu diesem Zwecke etwas Wodka aus Kardamena zu besorgen. Thomas - leicht entsetzt über dieses Vorhaben - meint, er dürfe sowas eigentlich nicht zulassen und er wolle Martins Hilfe nicht u.s.w., kommt jedoch schließlich zu der wundersamen Erkenntnis, daß sein Name Hase sei. Als Martin dann schließlich, nach der Besorgung, auf seinem geliehenen Mofa wieder hoteleigenen Boden betritt, kommt zur gleichen Zeit Michi mit etwas Orangensaft angetänzelt. Ab diesem Zeitpunkt ist jedoch nichts mehr vorher ...
Der Grund dafür ist simpel. Wodka Orange wird in der Regel - und so auch von den meisten aus der 8.c des Schuljahres 1991/92 1:2 verdünnt - dieses Prinzip gilt jedoch nicht für alle, die Markus Rohrer heißen. Denn diesem gnädigen Herren bleibt die Verdünnung 2:1 vorbehalten. "Aah! Noch ein Glas!" - und so fängt's an. Nach ein paar Mal dann: "Hicks! Nnnoch ein Ggglaas!" Markus kippt nun eines nach dem anderen. Thomas, der sich inzwischen entfernt hat, um seine wahre Identität zu entdecken, kehrt nun geläutert zurück und holt sich nun ebenfalls einen Schluck, bei dem er es jedoch auch beläßt. Als er Markus' Zustand bemerkt, wird ihm plötzlich bange, und er verläßt uns, um wieder seine Identität als Hase anzunehmen und eine Runde kräftig zu löffeln. Markus hat momentan noch seine amüsante Phase, die jedoch bald umschlägt in die grawutische. Nun wartet jeder darauf, daß Markus' Kleidung aus allen Nähten platzt, er groß und grün wird und wie ein Ochse zum Brüllen beginnt. Doch nichts von alledem passiert. Dennoch schlägt er gegen den Tisch, worauf auch gleich 2-3 Gläser das Zeitliche segnen. Dann kippt er nach hinten in das gerade an der richtigen Stelle angelegte Rosenbeet, worauf er ein paar Mal von den dort ansässigen Rosen gestochen wird. Beleidigt zieht er sich nun an einen Ort zurück, wo es keine Rosen gibt: An den Strand. Abgesehen von der Tatsache, daß er am Weg dorthin mehrmals den Boden küsst und dabei merkt, daß dieser aus Sand besteht, kommt er am Strand einigermaßen zur Ruhe. Solange, bis er um ca. 3 Uhr in der Früh, als Verena und ein Italiener ihn ins Zimmer führen wollen, abermals zusammenklappt und in der Folge von dem Italiener huckepack ins Zimmer getragen wird. Als es ums zahlen der Getränke geht, sind wir plötzlich aufgrund von Martins Anraten verschwunden. Schließlich kann keiner den exakten Schaden beziffern, den Markus angerichtet hat.

25.6.1992:

An diesem Tag sitzt die Runde gemütlich beim Abendessen, als sich Martin mit Verenas Feuerzeug zu spielen beginnt. Das Feuerzeug ist mit einer Metallhülle umgeben, welche die deklarative Inschrift "Mein Feuerzeug" trägt. Als Martin nun plötzlich statt des Feuerzeuges nur mehr die Metallhülle in der Hand hält, sieht er relativ alt aus.
Das Feuerzeug selbst hat es vorgezogen, in Martins Bier zu fallen, welches nun infolge des Archimedes-Prinzips gewaltig überschäumt Seit diesem Tage wissen wir, daß es auch zu Archimedes´ Zeiten bereits Bier und Feuerzeuge gegeben haben muß.

25.6.1992:

Als Michi den Autor in einem unbeobachteten Moment in den mit Salzwasser gefüllten Swimming-Pool stößt, ist sein Schicksal bereits besiegelt, zieht er sich doch durch ein derart ungestümes Benehmen den Zorn des Poseidon, des Gottes der Swimming-Pools, zu, der ihn von einem nicht unweiten Berg, dem Olymp, genau beobachtet. Und da der Wille des Poseidon Gesetz ist, springt Michi am selben Nachmittag voller Energie und Lebensmut ins Wasser und .... bemerkt zu seinem Entsetzen, daß er einen 5000 DRS (Drachmen)-Schein in der Badehosentasche hat. Auf diese Weise schickte Michi also umgerechnet ca. öS 300.-- baden. Jener schwimmt nun, den 5000er in die Höhe haltend, an den Beckenrand, um zu retten, was noch zu retten ist, wird dort jedoch von Markus, einem Schüler des Poseidon, wieder in die Tiefe gedrückt.
Samt 5000er.

26.6.1992:

Michi springt abermals ins kühle, salzige Naß. Nach zahlreichen Swimming-Pool-Aktivitäten tritt nach einer Viertelstunde das ein, worauf schon alle gewartet haben. In weiterer Folge nimmt er die salznassen Geldscheine aus der Hose und legt sie zum Trocknen auf eine Liege. Salzwasser zeigt seine Auswirkungen. Denn, abgesehen davon, daß einige Scheine nun zusammenkleben, haben auch einige eine verwischte Färbung.

27.6.1992:

Heute ist Martin an der Reihe. Als er heute ins Wasser springt, freut er sich noch des Lebens. Dies ändert sich jedoch, als er den Pool wieder verläßt. Denn auch er dürfte Poseidon verärgert haben, zumal auch er nun sein Geld trocknen muß.

29.6.1992:

Abflugtag für den Rest der Gang.
Die Wut Poseidons dürfte sich gelegt haben, da das Flugzeug heil in Schwechat ankommt, ohne zuvor in Meer, Donau oder Pool versenkt worden zu sein.
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