Nun, es besteht ein essentieller Unterschied, ob man nun ein Vieh hat, das die ganze Zeit "Hi!" sagt, oder ob man eines Fisches teilhaftig ist und nach einiger Zeit draufkommt, daß es sich um einen Hai handelt, der nicht ins Aquarium passt.

Sollte es sich jedoch - nach Abwägung aller Umstände - dennoch herausstellen, daß es sich nicht um einen Hai (Selachoideus), sondern um eine Form aus der Unterordnung der Doppelzähner (Duplicidentata), genauer aus der Familie der Hasen im weiteren Sinne (Leporidae), des Kaninchens (Oryctolagus), handelt, kommt man unweigerlich zu der Erkenntnis, daß es von folgenschwerem Nachteil sein kann, ein derartiges Exemplar in einem solchen Behältnis zu halten, da es infolge akutem Sauerstoffmangels bei dem Tiere zu Verknappungen auf dem Atmungssektor kommen kann, was unbehobenermaßen den finalen Exitus zur Folge haben würde. Stellt man dem jedoch nun den Hai (Selachoidus) gegenüber, so ist  festzuhalten, daß ein solcher der ersten Ordnung der Knorpelfische (Chondrychthyes), welche wiederum die erste Unterklasse der Fische darstellen. Setzt man bereits hier bei einer Definition an, so ist festzuhalten, daß man unter Fischen "im Wasser lebende, zeitlabens durch Kiemen atmende Wirbeltiere mit beschuppten Körper und paarigen sowie unpaarigen Flossen" versteht. Alleine die Defintionselemente "im Wasser lebend" und "zeitlebends durch Kiemen atmend" sind ein deutlicher Hinweis auf Aquariumhaltung. Zieht man jedoch in Erwägung, daß manche Arten im Schnitt eine Länge bis zu 7m erreichen können, so muß man zu dem Schluß kommen, daß es bei einer Aquariumhaltung eines Hais zu größeren Schwierigkeiten kommen kann spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem das Tier eine derartige Größe erreicht; diese Theorie wird fundiert, bedenkt man, daß Aquarien für den Heimgebrauch im Maximum zu einer Kantenlänge von 4-5 m im Zoofachhandel erhältlich sind.
Geht man jedoch auch beim Hai den umgekehrten Weg und hält ihn außerhalb eines Aquariums, wie etwa in einem Käfig, so stellt sich heraus, daß es bei ihm wiederum zu Verknappungen auf dem Atmungssektor, auch in diesem Fall infolge akutem Sauertoffmangels kommen kann, was auch in dem Fall den unweigerlichen Exitus zur Folge hätte (vgl. oben beim Kaninchen). Der Schluß, den die herrschende Lehre daraus zieht, ist wohl, daß der Hai (Selachoidus) als Haustier ausscheidet, abgesehen von dem Umstand, daß der Fütterungsaufwand in höchstem Ausmaße unrentabel wäre. Anders verhält es sich beim Kaninchen (Oryctolagus): Nehmen wir als prominentes Beispiel das Zwergkaninchen (Oryctolagus cuniculus domesticus). Es erreicht im ausgewachsenen Alter eine Länge von etwa 20cm. Eine Aquariumhaltung scheidet jedoch aufgrund der eingangs genannten Erwägungen aus. Zu prüfen ist nun an dieser Stelle, ob eine etwaige Käfig - oder Zimmerhaltung in diesem Fall in Frage kommt. Verschafft man sich einen Überblick über die Einordnung des Kaninchens (Oryctolagus) im gesamten Tierreich, so ist festzustellen, daß die oben angesprochene Unterordnung der Doppelzähner (Duplicidentata) die erste Unterordnung der Nagetiere (Rodentia) darstellt, welche wiederum die achte Ordnung der Säugetiere ieS (Monodelphia) darstellt. Noch zu erwähnen ist hiebei, daß die Säugetiere ieS neben den Kloakentieren (Monotremata) und den Beuteltieren (Marsupialia) eine Unterklasse der Säugetiere (Mammalia) darstellen. Diese haben mit den Vögeln (Aves) und den Kriechtieren (Reptilia) gemein, daß ihnen zeitlebens eine Lungenatmung zuteil wird. Eine entsprechende Dosis Sauerstoff ist für diese Tiere in absolutem Maße lebensnotwendig. Hier kommt man zu der Erkenntnis, daß der gleiche Umstand, der eine Aquariumhaltung von Zwergkaninchen (Oryctolagorum cuniculotum domesticorum) verhindert, begünstigt eine Käfig - bzw. Zimmerhaltung. Da ein solches Behältnis in der Regel und wohl auch den Rest des Monats O 2-angereichert ist, ist gegen eine derartige Haltung in bezug auf Zwergkaninchen (Oryctolagorum cuniculotum domesticorum) prinzipiell nichts einzuwenden.

Es liegt also die Empfehlung auf der Hand, eher den Kauf eines "Hi!"-Viehs, als eines Haifischs in ernsthafte Erwägung zu ziehen.

mit den besten Empfehlungen,
o.Univ.Prof.DDr.Joseph Tribbiani


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